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Das Baptisterium ist in nicht wenigen Kathedralen und antiken Kirchen normalerweise getrennt von der Mutterkirche. Die Trennung der beiden Orte erfolgte in den ersten Jahrhunderten der christlichen Ära, als die noch nicht getauften Menschen nicht bei den eucharistischen Feiern zugelassen waren, die im Innern der geweihten Kultstätten stattfanden. Diese Dislokation lässt uns die Bedeutung der christlichen Taufe verstehen, die ein Durchgang von der Finsternis ins Licht, von der Sünde zur Gnade, vom Tod zu Leben ist.

Wenn Jesus sich der Taufe unterzogen hatte (wenn auch der Busstaufe des Johannes des Täufers) und den Aposteln ans Herz legte, alle Völker zu taufen, so ist es vor allem der heilige Paulus, der die “Theologie der Taufe“ begründet hat, als er im Brief an die Römer schrieb:

Wisst ihr denn nicht, dass wir alle, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft worden sind?

Wir wurden mit ihm begraben durch die Taufe auf den Tod; und wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von den Toten auferweckt wurde, so sollen auch wir als neue Menschen leben» (6, 3-4).

Der Evangelist Johannes fügt hinzu, dass man, um ins Reich Gottes zu gelangen, “von neuem geboren” werden muss zu neuem Leben, das uns in der Taufe durch Wasser und Geist gegeben wird. Dieser Übergang vom alten Leben ins neue wird auch versinnbildlicht in dem kurzen Weg, den die Getauften während der Feier der Osternacht vom Baptisterium in die Kirche zurücklegten, um an der Eucharistiefeier teilzunehmen, “Ursprung und Höhepunkt des ganzen christlichen Lebens”, wie das Dokument über die Liturgie des II. Vatikanischen Konzils erklärt.

Das Innere des Baptisteriums ist Johannes dem Täufer gewidmet und seine Wände sind in drei Sektoren aufgeteilt, die von ebenso vielen Rahmen und kleinen Blendarkaden überragt sind. Eine Reihe von drei Bögen auf Säulen und Steinkapitellen charakterisiert den unteren Teil, auf dem zwei Bänder mit Galerien ruhen, von denen jede mit drei zweibogigen Fenstern geöffnet ist, auf denen die weite Nischenwölbung der Kuppel steht. Letztere ist sechzehn Meter hoch und ist auf technischer Ebene der Kuppel des Doms von Florenz, ein Werk des Brunelleschi, einige Jahrhunderte voraus. Sie endet auf der Spitze in einer achteckigen Laterne: ein Giebel, auf dem die Bronzestatue eines Engels mit Heiligenschein steht (auf dem der Name des heiliger Gabriel eingeprägt ist), der ein auf einem Stab angebrachtes Kreuz auf vergoldetem Kupfer in der Hand hält, das auf das 12.-13.Jahrhundert zurückgeht und jetzt außen von einer Kopie ersetzt ist.

Das Licht fällt ins Baptisterium durch die doppelte Reihe von zweibogigen Fenstern der Galerien und durch die Laterne auf der Spitze der Kuppel. In der Mitte thront das Taufbecken (1520-1531): Die große achteckige Zisterne ist ein roter Marmorblock aus den Steinbrüchen des hl. Ambrosius in Valpolicella (Verona) und ruht auf einer Marmorbasis. Ihre Verwirklichung wird Lorenzo Trotti anvertraut, der sie zwischen 1520 und 1531 ausführt, während Janello Torriani damit beauftragt wird, die kleinen Türen aus Bronze einzubauen.

Es handelt sich nicht um ein richtiges Taufbecken, sondern um ein Becken, indem das während der Feier der Osternacht vom Bischof geweihte Wasser aufbewahrt wurde, um das ganze Jahr über die Taufe spenden zu können. Jede Vorderseite des in drei Sektionen aufgeteilten Prismas trägt eine Inschrift mit dem Datum der Erbauung und dem Namen der damaligen Mitglieder der Kirchenfabrik. Auf der Spitze steht eine Holzstatue des auferstandenen Christus mit klarer symbolischer Bedeutung, die Ostern mit der Taufe verbindet.

Auf den drei Altären des Kruzifixus, der Schmerzen Mariens und des heiligen Blasius begegnet man Werken von großer Bedeutung. Genau auf der Wand gegenüber dem Eingang thront ein riesiges Kruzifix aus dem vierzehnten Jahrhundert, das hierher gebracht wurde aus der Kathedrale, wo es bis 1506 über dem Hauptaltar gehangen hatte, als die Arbeiten des Boccaccino in der Nischenwölbung des Apsis begannen, um dann mehrere Jahre beiseite gestellt zu werden, zunächst im Dom und dann im Baptisterium.

Eine 1691 entstandene Bruderschaft förderte dann zunehmend seinen Kult, und ließ Anfang des achtzehnten Jahrhunderts hinter dem großen Kruzifix ein Fresko mit der heiligen Jungfrau, dem Evangelisten Johannes und Maria Magdalena ausführen, um dem Werk seine Würde zurückzugeben.

Dank der eifrigen Aktivität der Bruderschaft des Kruzifixes wurde auch der Altar der Schmerzen Mariens im Jahre 1597 renoviert, mit dem man die Verehrung des Kreuzes und eine besondere Aufmerksamkeit für das Thema der Passion fördern wollte. Nachdem der alte, von Francesco Dattaro 1558 erbaute Altar abgerissen war, vertraute man dem größten Holzschnitzer aus Cremona, Giacomo Bertesi, die Verwirklichung des neuen Komplexes an, der in Anlehnung an das schon in der Kirche des heiligen Marcellino ausgeführte Altarbild einen reichen vergoldeten Rahmen mit geschnitztem Blätterwerk bietet, welcher die Statue der heiligen Jungfrau krönt, die sofort Gegenstand einer großen Verehrung wurde.

Der Universität der Wollkämmer – die 1510 gegründet wurde und sich das Baptisterium als Hauptsitz erwählt hatte – verdanken wir den Altar des heiligen Blasius, ihrem Schutzpatron aufgrund des Instrumentes mit welchem der Heilige gemartert wurde und des Kammes, um die Wolle zu kämmen.

In einem Klima großer Rivalität mit der Bruderschaft des Kruzifixes wird der Altar Ende des siebzehnten Jahrhunderts vollständig erneuert und von den vorherigen Beständen lediglich die Staue des Heiligen beibehalten, die auf die letzten Jahrzehnte des sechzehnten Jahrhunderts zurückgeht.

Das große geschnitzte und vergoldete Altarbild eines anonymen örtlichen Künstlers wurde zwischen 1699 und 1700 ausgeführt und bleibt ein bedeutendes Beispiel von barocker Holzschnitzerei aus der Gegend von Cremona. Oben wurde 1682 ein Gemälde der Muttergottes mit Kind eingefügt, ein Werk von Carlo Picenardi Junior.

Der Universität der Wollkämmer – die 1510 gegründet wurde und sich das Baptisterium als Hauptsitz erwählt hatte – verdanken wir den Altar des heiligen Blasius, ihrem Schutzpatron aufgrund des Instrumentes mit welchem der Heilige gemartert wurde und des Kammes, um die Wolle zu kämmen.

In einem Klima großer Rivalität mit der Bruderschaft des Kruzifixes wird der Altar Ende des siebzehnten Jahrhunderts vollständig erneuert und von den vorherigen Beständen lediglich die Staue des Heiligen beibehalten, die auf die letzten Jahrzehnte des sechzehnten Jahrhunderts zurückgeht.

Das große geschnitzte und vergoldete Altarbild eines anonymen örtlichen Künstlers wurde zwischen 1699 und 1700 ausgeführt und bleibt ein bedeutendes Beispiel von barocker Holzschnitzerei aus der Gegend von Cremona. Oben wurde 1682 ein Gemälde der Muttergottes mit Kind eingefügt, ein Werk von Carlo Picenardi Junior.

Im Gebäude sind die Mosaikfragmente des kleinen Hofes des Torrazzo untergebracht, die man in der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts datieren kann: sie stechen hervor durch die Eleganz der Komposition, die mit einer Reihe von Achtecken dargestellt ist, welche mit einigen Quadraten durch eine Flechte aus zwei Bändern verbunden und mit dekorativen Motiven bereichert sind, unter anderem mit schwarzen Efeublättern, Rosenknospen, mit Blättern bedeckten Pelten und Salomons Schlüsseln.

Die beiden Bronze-Türklopfer mit Löwenkopfplastiken von Anfang des zwölften Jahrhunderts (die sich jetzt im Bischofspalast befinden) waren ursprünglich dekorative Ergänzungen des Baptisteriums, die man in den Bereich der norditalienischen Produktion in Metall einfügen kann, welche der Tradition des Mosaik formal nicht entfernt ist.

Werkstatt des Wiligelmo (1107- 1015) – Baptisterium innen

Besuchszeiten im Baptisterium

info: https://museidiocesicremona.it/